Ankunft der Inder in SüdafrikaMit Spannung erwartet: Indien betritt die internationale Ringtennis-Wettkampfbühne

Reinhard Plog, Mai 2004


Zur Indien-Übersicht

Eine historische Stunde erlebte die deutsche Ringtennis-Delegation während ihrer Tour durch Südafrika. Mit Spannung erwarteteten sie zusammen mit den südafrikanischen Gastgebern das erste Auftreten der indischen Nationalmannschaft auf der internationalen Wettkampfbühne am 9. April 2004 in Pietersburg.

Inder beim Ringtennis spielenAcht Tennikoit-Spieler und ihre Betreuer B.S. Nagaraj und Dr. Prakash Nandurkar trafen zum ersten Mal auf die arrivierten Ringtennisnationen Deutschland und Südafrika. Nach einer herzlichen Begrüßung legten die Spieler(innen) vom Ganges auch gleich los und wärmten sich umgehend auf, um den anwesenden Aktiven und Zuschauern ihre Art Ringtennis, nämlich Tennikoit über ein 1,80 m hohes Netz und mit alternierender Spielweise im Doppel zu demonstrieren. Beeindruckend mit welcher Schnelligkeit die Inder die Ringe über das Netz peitschten. Schnell wurde klar, das die flinken und durchtrainierten Spieler eine echte Konkurrenz für die Zukunft darstellen, wenn es heißt, nach einheitlichen Regeln gegeneinander antreten zu müssen.

In Südafrika allerdings galt es, für die Inder nach den südafrikanisch-deutschen Regeln anzutreten, was sie ohne zu Murren hinnahmen und beflissentlich versuchten, diesen Spielstil zu adaptieren. Dabei hatten die Inder am meisten Probleme mit den langen Bewegungsabläufen ihrer Gegner, weil sie selbst es gewohnt waren, den Ring umgehend ohne Armkreis wieder in die gegnerische Hälfte zu befördern. Die Deutschen und Südafrikaner hatten auch ihre Problemchen mit der indischen Spielweise: Besonders die Frauen konnten die scharf geschossenen Flachringe der Inder nur mit größten Mühen festhalten und unter Kontrolle bringen.

Indische, südafrikanische und deutsche FlaggeNach intensivem Erfahrungaustausch am Rande der neu renovierten Wettkampfanlage in Pietersburg freuten sich alle auf die bevorstehenden Wettkämpfe der drei Nationen, die im Rahmen des Tournaments ausgetragen wurden. Nur am Rande sei erwähnt, dass Michael Goth und Peter Meyer die indische Art, Doppel zu spielen, ausprobierten und dabei die Lacher auf ihrer Seite hatten.

Im Schatten der drei gehissten Nationalflaggen wurde eine echte Premiere gefeiert: Der Wettkampf zwischen Südafrika, Indien und Deutschland mit der Bezeichnung "First Triangular Championships 2004" konnte beginnen. Das Länderspiel Südafrika gegen Deutschland, welches im Vorfeld am 10. April ausgetragen wurde und mit 18:10 Punkten von den Südafrikanern gewonnen wurde, ging hierbei in die Wertung ein. Standen nun noch die Partien Deutschland gegen Indien und Südafrika gegen Indien an.

Zum Seitenanfang

Die Spieler der indischen und der deutschen NationalmannschaftDass die Inder in diesen Partien noch nichts zu bestellen hatten, konnte sich der versierte Zuschauer ausrechnen. Aber ganz ohne Punktgewinn gingen die kämpfenden Spieler aus Indien dennoch nicht vom Platz. Der Ehrenpunkt zum Endstand von 26:2 gegen Deutschland am 12. April gelang im Damen-Einzel durch Sameera Begum gegen Silke von Aschwege.

Auch gegen die Südafrikaner ein Tag später gelang den Indern ein Spielerfolg. Im Mixed gegen Jeanette de la Rey/Hein van der Lith konnten die Inder punkten. In vielen weiteren Partien lieferten die Inder dem Protea-Team beachtliche Gegenwehr, sogar das Doppel gegen Pieter de Bruin/Gerry Craig verlief äußerst knapp und spannend. Der Endstand zwischen Südafrika und Indien konnte mit 22:2 Punkten vermerkt werden.

Die Spieler der indischen und der südafrikanischen NationalmannschaftDer erste Drei-Nationen-Wettkampf endetete mit dem Erfolg der Südafrikaner vor Deutschland und den Indern. Im weiteren Verlauf des Tournaments gelang den Indern sogar noch ein Sieg: Das Team von North-West konnte ohne Probleme bezwungen werden. Am Ende Rang sechs für die Neulinge aus Asien in der Tournament-Wertung. Dabei waren sich alle im Klaren darüber, dass die Inder unter Wert geschlagen wurden, denn jeder weiss, wie schwer es ist nach anderen Regeln erfolgreich zu spielen. Während die Inder nur acht Spieler(innen) zur Verfügung hatten (Mehr konnten im Rahmen der Tour kurzfristig nicht eingeladen werden.), konnten die anderen Mannschaften aus dem Vollen schöpfen und bis zu zwölf Spieler(innen) einsetzen. Ein weiterer, gehöriger Nachteil für die sich tapfer wehrenden Inder.

Zum ersten Mal eine neue Hymne bei einem internationalen Wettkampf zu hören, war schon ein ergreifendes Erlebnis, auch wenn die indisches Nationalhymne, wie sich nachher herausstellte, viel zu schnell abgespielt wurde. Naja, aller Anfang ist schwer...

Abschlusswertung der "First Triangular Championships 2004"

Platz Spiele Punkte
1. Südafrika 40:12 4:0
2. Deutschland 36:20 2:2
3. Indien 4:48 0:4

Die gesamte Ergebnistabelle des S.A. Tournament 2004 mit deutscher und indischer Beteiligung gibt es hier.

Zum Seitenanfang Zur Indien-Übersicht