Ringtennis

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Zeitenwende für Ringtennis-Deutschland

21. Januar 2024

A. Wiß

Zwölf Jahre nach der Einführung des großen Einzelfeldes in der Meisterklasse stellen die Entscheidungen der diesjährigen Bundestagung eine erneute Zeitenwende im deutschen Ringtennissport dar. Bei der zweitägigen Sitzung am 20. und 21. Januar beschäftigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit mehreren Anträgen und arbeiteten an Konzepten zur Weiterentwicklung und -verbreitung der Sportart. Die Bundestagung und das Technische Komitee führten eine rege, konstruktive Debatte und fassten dabei vier Beschlüsse mit deutlichen Mehrheiten, teils sogar einstimmig:

 
Wie bereits nach Abschluss der Testphase erwartet, bevorzugt die Mehrheit der Nachwuchsspielerinnen und -spieler der Jugend 15-18 das große Einzelfeld gegenüber dem kleinen Spielfeld. Dies ergab auch die in den vergangenen Monaten durchgeführte Umfrage unter den Spielerinnen und Spielern der Schüler- und Jugendklasse. Dem klaren Votum der Umfrage pro großes Einzelfeld folgte die Bundestagung und beschloss die Übernahme dessen in das Regelwerk.

Zudem beschlossen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Wochenende eine einheitliche Netzhöhe von 1,65 Meter für alle Spielklassen einzuführen und folgten der Begründung des Antrags.

Eine weitere Angleichung an das internationale Regelwerk stellt die Neuregelung bei Spielunterbrechungen im alternierenden Doppel dar. Künftig wird ein Spiel nach Unterbrechungen wie Störringen nicht mit einer Aufgabe wieder aufgenommen, sondern durch ein zweifaches Hochspiel des Rings, wie es in den anderen Disziplinen üblich ist. Die Unterbrechung des Spiels erlaubt es zudem, anschließend die Fangreihenfolge zu ändern, sodass die gleiche Spielsituation wie zum Zeitpunkt der Unterbrechung wiederhergestellt werden kann.

Als Letztes beschloss das Technische Komitee auf Empfehlung der Bundestagung einen Termin (15.04.), bis zu dem alle Vereine angeben müssen, wie viele Spielerinnen und Spieler sie in den jeweiligen Spielklassen stellen. Auf Grundlage der bundesweiten Zahlen schreibt der TK-Beauftragte für Wettkampfwesen künftig die Deutschen Meisterschaften aus. Für Spielklassen mit zu wenigen Teilnehmern wird dann keine eigene Meisterschaft mehr ausgeschrieben – diese können stattdessen in der nächsthöheren Klasse ab den Landesmeisterschaften starten.

 
Der Antrag des Technischen Komitees zur Streichung des klassischen Doppels für die Jugend 15-18 und die Meisterklasse, als auch die Streichung des alternierenden Doppels für die Schülerklasse, wurde an diesem Wochenende heiß diskutiert und schlussendlich denkbar knapp von der Bundestagung zu Gunsten des Beschlussentwurfs entschieden. Das Technische Komitee nimmt jedoch die Kontroverse zum Anlass, eine Umfrage unter den Spielerinnen und Spielern der betroffenen Altersklassen durchzuführen, um sich ein eindeutiges Stimmenbild einzuholen und auf Grundlage dessen über den Antrag zu entscheiden. Wie abgestimmt werden kann erfahren die Betroffenen in Kürze von ihren Vereinen.

 
Das Technische Komitee und die Bundestagung sind überzeugt, dass die getroffenen Entscheidungen den Spielbetrieb aufwerten und zur Weiterentwicklung unseres Sports beitragen. Es ist lange her, dass Beschlüsse des Gremiums solch umfangreiche Auswirkungen auf den Spielbetrieb hatten. Die beschlossenen Regeländerungen läuten somit eine neue Zeit des Ringtennissports in Deutschland ein.

 

TK-Beschlüsse vom 20.01.2024




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